"Nur blasierte Basler bestehen darauf, 'Räppli' zu sagen"

Stopfe - mit Konfetti odr Räppli?
Stopfe - mit Konfetti odr Räppli?

D’Schwoobe kennsch ass se an de drey scheenschte Dääg stolz mit em früsch montierte 1) „Oorde“ an 2) „Umzug“ vom 3) „Baseler Fasching“ göhn und 4) „Konfetti“ saage.

1), 2) und 3) sinn korräggt, 4) abr isch falsch, fasch scho e Mythos. Worum eigentligg? De muesch numme eimol e Hampfle im Kraage ha zem mergge ass es kei Untrschiid gitt zue stinggnormaale Konfetti. Worum also bitteschöön saage mir z’Basel „Räppli“?

 

Friehner hett’s halt en Unterschiid gäh: Konfetti sinn us Papier fabriziert woorde und Räppli us Karton. No vorem Krieg hett me z’Basel Räppli us Kartonräschte vo Bandwääbereie gstanzt (amigs au vo Hand usgstoche); e Abfallproduggt quaasi. Es hett diväärsi Foorme gäh, si sinn e chli diggr und vor allem au schwärer gsi und me hett se wytr könne wärfe (und stopfe ersch!). Und usgseh hänn si wie-n-e alts Räpplistügg – was, so meinte mr, dr Namme wurd ergläre. Noch em zwaite Wältkrieg, abr, wo widr Gäld umme gsi isch und Kreeti und Pleti agfange hänn Fasnacht mache, no sinn induschtriell produzierti Konfetti vrwändet woorde; die sinn eifachr und billigr gsi, und liechtr no drzue, und syt de 60er Joore gsehsch numme no die.

 

Fazit: syt bald 50 Joor bruuche mr an dr Fasnacht Konfetti, saage abr wie anno Tubagg „Räppli“ – so quaasi als Abgränzigsmerkmol, will mr jo z'Basel anders tigge. Abr sträng gno dörfte mr ys übr niemer mokiere wenn är dä Untrschyyd nit kennt, will es en scho lang nüm gitt. Wie hett dr Otti Rehorek (Graafikr, Kuttlebutzr, Fasnachtsurgstei und -Originaal) letscht Joor immene Tageswuche Intrview gseit: „Nur blasierte Basler bestehen darauf, konsequent Räppli statt Konfetti zu sagen. Und zwar, weil die heutigen Konfetti streng genommen gar keine Räppli mehr sind.“

 

(Quälle vom Zitaat: Tageswoche 8, 2012, S. 12)